Il Console Generale d'Italia
Monaco di Baviera

 

Consolato Generale d'Italia

Monaco di Baviera

 

REDE

Empfang anl�sslich des Italienischen Nationalfeiertags 11. Juni 2015

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Freude ergreife ich heute das Wort, um mit Ihnen das Fest der Republik, den Italienischen Nationalfeiertag festlich zu begehen.

Besonders begrüßen möchte ich

1. Herrn Staatssekretär Georg Eisenreich,

2. die Landtagsvizepräsidentin Inge Aures,

3. Herrn Tobias Eschenbacher, Oberbürgermeister der Stadt Freising,

4. Fr. Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitschen Kultusgemeinde,

5. Herrn Malamoussis Apostolos, Erzpriester des Ökumenischen Patriarchats

6. die Kollegen vom Konsularischen Korps in Bayern,

7. Herrn Ministerialrat Alfred Rührmayr, Chef des Protokolls der Bayerischen

    Staatskanzlei,

8. Herr. Dr. jur. Wilhelm Schmidbauer, Landespolizeipräsident,

9. Herr Franz Weilbacher, Präsident des Finanzgerichts München

Saluto tutti gli italiani presenti oggi.

Wie viele von Ihnen bereits erfahren haben, ist dies das letzte Mal, dass ich mit Ihnen zusammen diese Zeremonie feiern darf. Es nähert sich nun das Ende meiner Mission in München nach 4 Jahren und 5 Monaten; Jahre von denen ich sagen kann, dass sie zu den schönsten, intensivsten und auch fruchtbarsten meines bisherigen beruflichen Lebens zählen.

Am 15. März 2011 bin ich in Bayern angekommen. Ich erinnere mich an Schwierigkeiten, die Italien in dieser Phase heimsuchten, die einen möglichen finanziellen und moralischen Niedergang voraussagten .

Lassen Sie uns gemeinsam die Situation betrachten, die sich uns heute präsentiert: Italien hat sicherlich noch nicht alle seine Probleme gelöst. Es gibt immer noch sehr viele Arbeitslose, insbesondere unter den Jugendlichen. Die öffentlichen Schulden sind weiterhin sehr hoch. Aufgrund der Rezession haben wir einen nicht geringen Prozentsatz an produktiver Kapazität eingebüßt. Der massive Zustrom von Migranten, die hauptsächlich durch den Küsten Libyens kommen und die von organisierten kriminellen Gruppen angelockt und geschleust werden, stellt immer noch ein wesentliches Problem dar.

Aber das Jahr 2015 soll erstmals wieder positive Signale bringen. Am 1. Mai hat der italienische Ministerpräsident Renzi offiziell die Weltausstellung EXPO 2015 in Mailand eröffnet, die unter dem Motto „Feeding the Planet – Energy for life“ steht und Italien viele Besucher bringt. Ich selbst war persönlich begeistert von der EXPO und von der gros�artigen Architektur der Pavillons vieler L�nder, unter diesen auch Deutschland. Ich rate allen eine Reise nach Mailand zur Expo, Sie werden überrascht sein, Sie k�nnen sich heute an einem Stand Informationen und Gadget besorgen.

Der jetzigen italienischen Regierung, die seit 15 Monaten besteht, ist es unter anderen gelungen, zahlreiche Reformen in die Wege zu leiten: Staatsreformen, Reformen des Wahlgesetzes, Reformen der Justiz, Reformen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Viele Anzeichen bestätigen, dass sich die italienische Wirtschaft erneut in einer Phase des Aufschwungs befindet und das Vertrauen in diesen Aufstieg steigt.

Es gibt heute keine Zweifel, dass die Märkte und unsere Partner Vertrauen in Italien und seine Kapazitäten haben.

Es ist noch zu früh, um sichtbaren Erfolg zu verkünden, aber eine Sache ist sicher: die Italiener können erneut an sich glauben. Sie haben dieses ermöglicht, indem sie die europäischen Verpflichtungen im Bilanzbereich respektierten, und sie haben es mit eigenen Mitteln getan, ohne die Staatsrettung in Anspruch zu nehmen.

Die Bayern haben an Italien geglaubt und sie hatten recht gehabt: wir sind der vierte wirtschaftliche Partner im Bereich des Wirtschaftsaustausches und wir sind der drittgrößte Exporteur. Ein großer Anteil dieses Exports ist der industriellen Zusammenarbeit zuzuordnen.

Am 15. Mai hat der bayerische Ministerpräsident Seehofer seinen ersten offiziellen Besuch der italienischen Regierung abgestattet, wo er mit dem Staatspräsidenten Mattarella, dem Außenminister und Minister für internationale Zusammenarbeit Gentiloni und dem Wirtschafts-und Finanzminister Padoan zusammentraf.

Einige Tage zuvor hatte Herr Ministerpräsident Seehofer auch zum ersten Mal die Präsidentin einer italienischen Region getroffen: Frau Debora Serrachiani, Präsidentin der Region Friuli Venezia Giulia. Sie haben gemeinsam eine Zusammenarbeit in einigen Sektoren wie Transport und Logistik, Technologie und Industrie, Ausbildung im Bereich des industriellen Cluster, Berufs- und Landwirtschaftausbildung geplant.

Die Epoche einer Zusammenarbeit zwischen Italien und Bayern, die ausschließlich von Marktbedingungen abhängig ist, hat vielleicht ein Ende. Ich wünsche mir, dass die neue Zusammenarbeit zwischen Bayern, italienischem Staat und Regionen es vermag, in neuen

Sektoren die wirtschaftliche Aktivität wahrnehmbar zu verstärken und die Kenntnis der Sprache in beiden Ländern zu intensivieren.

Ich möchte auch daran erinnern, dass in diesen vier Jahren wichtige Erfolge im Bereich der italienischen Kollektivität, die in Bayern lebt, zu verzeichnen sind. Ein Aspekt, der mir von großer Bedeutung ist, sind die Entwicklungen in der Selbstverwaltung dieser Gemeinschaft, das heißt, die gemeinsamen Werke aus eigener Kraft zu fördern. Ich nenne hier nur zwei Beispiele: die bilinguale italienisch-deutsche Schule Leonardo da Vinci, die bald auf ihr drei jähriges Bestehen zurückblicken kann und das Italienische Straßenfest „Wir sind Europa“, welches in Zusammenarbeit mit der italienisch-deutschen Handelskammer ermöglicht wurde. Am Odeonsplatz und im Hypovereinsbank- Forum boten 2 Tage lang die in Bayern lebenden italienischen Musiker, Künstler, Autoren ein vielfältiges Kultur – und Gastronomieprogramm, das sehr viel Anklang fand.

Die italienische Gemeinschaft hat darüber hinaus in diesem Jahr ihre Comites in München und Nürnberg wiedergewählt. Ich vertraue darauf, dass wir auf dem Weg einer wirksamen und tatkräftigen Zusammenarbeit voranschreiten werden, die auch als Partnerschaft von den lokalen Behörden anerkannt werden wird.

Es ist leider der Augenblick gekommen, in dem ich mich verabschieden muss von den Bayern ,den Freunden des diplomatischen Corps, der italienischen Gemeinschaft. Wie Sie wissen, habe ich beruflich hier eine sehr bereichernde und fruchtbare Zeit erlebt, viele Ideen realisiert und mit meiner Familie 4 wunderbare Jahre in München verbracht.

Sie, liebe Freunde, werden alle immer in meinem Herzen bleiben, ich fühle mich mit Bayern sehr verbunden und bin sicher, dass wir in dieses wunderschöne Land oft zurückkehren werden.

Ab August werde ich mit meiner Familie in Afrika leben und in den Ländern Sambia, Botswana und Malawi meinen neuen Posten als Botschafter antreten.

Zum Gelingen unseres Festes heute gilt ein ganz besonderes Dankeschön den Unternehmen, die zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben:

Die italienischen Firmen, die in der Gastronomie tätig sind (Feinkost Farnetani - Farnetani GmbH, Giovanni Rana Deutschland GmbH, Cariani Giuliano - Porchetta Umbra di Bevagna, Montana Alimentari GmbH, Restaurant Friulana, Andretta Fruchtgesellschaft MbH), die italienischen Weinhändler (Azienda Agricola Ceste Franco di Ceste Pierguido, Cantina di Soave s.a.c., Comunità San Patrignano – Drogen Rehabilitationszentrum in Coriano), Landshuter Brauhaus, deren Familie italienische Herkunft hat, Casa del Caffè Vergnano Spa, Amaro Lucano 1894 S.R.L., Sanpellegrino Deutschland GmbH.

Ich lade Sie herzlich ein, die Infobroschüren von der Italienischen Zentrale für Tourismus ENIT, von Consorzio Lago di Garda – Lombardia und Expo Milano 2015 anzuschauen und mitzunehmen . Nicht zuletzt bedanke ich mich ganz herzlich bei den Schülern der Leonardo Da Vinci Schule und den Künstlern Laura Cannarozzo und Note di Quarta.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Filippo Scammacca del Murgo e dell'Agnone

Italienischer Generalkonsul in M�nchen