HOCHSCHULE KEMPTEN

 

Programm und Gliederung meiner Vorlesungen

Was das Programm betraf, möchte ich nur sagen, dass ich, indem ich in meinen Vorlesungen  auf einer kommunikativen, situationellen Weise hervorgehobene Themen, Redewendungen und das verwendete Lehrwerk 1  als Leitfaden benutzte, versuchte ich, die Studierenden in die Lage zu versetzen, sich in der italienischen Sprache mit genügender Kompetenz und Genauigkeit in alltäglichen Situationen des Lebens durchzuwinden. Situationen, die  nach ihrem tatsächlichen Bedarf und Wichtigkeit bei den zwischenmenschlichen Beziehungen gewählt werden. Ich betone aber an dieser Stelle, dass ich am Anfang eines jeden Semesters meine Vorlesungen immer  wieder den wirklichen Bedürfnissen meiner Studierenden anpassen musste. Dies aus dem folgenden Grund: denn eine Sache war es  z. B. Maschinenbaustudenten (welche ein wenig Englisch gelernt hatten) eine Sprache beizubringen, etwas anderes war es, z. B. Tourismus- oder Betriebswirtschaftstudenten (welche andere Sprachen schon kannten), eine neue Sprache  beizubringen. 

Die Sache komplizierte sich weiter (ohne zu verallgemeinern), wenn man mit einigen Hispanophonen zu tun hatte, welche der Meinung waren, dass man ein paar S-Endungen nur von ihrer Sprache zu entfernen brauchte, um Italienisch zu sprechen. Man kann das Thema mit manchen Asiaten weiterbehandeln, welche ab und zu  an meinen Vorlesungen teilnahmen. In diesen wenigen Fällen waren ihre Schlussergebnisse über dem Durchschnitt. Um zum Schluss zu kommen, und dabei glaube ich wieder  nicht übermäßig zu verallgemeinern, kann ich behaupten, dass unter meinen Nicht-Deutschen Studierenden einige Osteuropäer diejenigen waren, die in all diesen 34 Jahren einige der besten Bewertungen bekommen haben. Was die Bewertungen betrifft, möchte ich erwähnen, dass auch bei den Proben die erreichte Durchschnittsnote,  in vielen Fällen  positiv, in wenigen Fällen negativ, von den Bewertungen am Anfang und am Ende der Bewertungstabelle beeinflusst wurde.

Ich komme wieder zu meinem Programm zurück und möchte  beifügen, dass ich,  wie schon erwähnt habe, die Beschaffenheit meiner Lerngruppe (was die  Muttersprache meiner Kursteilnehmer betraf) und das Niveau der Anfänger A1 und der Fortgeschrittenen A2 berücksichtigt habe und  gezielte Aussprache- Orthographische- und Intonationsübungen angeboten habe, um die Schwierigkeiten zu überwinden auf welche ein ausländischer Lerner  bei der Begegnung mit dem Italienischen stößt. Zu diesem Zweck benutzte ich einige Buchstabenverbindungstabellen (Poligrammi), CD-Rom,  DVD-Rom und Aussprache- und Intonationstabellen. Um die gezeigten Strukturen und Redewendungen der Sprache zu unterstützen, gab ich den Studierenden auch verschiedene Hörverständnis- Verbindungs- Umwandlungs- und Übersetzungsübungen ( I –>  D –>  I ) usw.

Das Ganze vervollständigte ich mit Informationen geographischer, sozioökonomischer,  politischer Natur, und Erwähnungen über: Kultur, Traditionen und italienische Persönlichkeiten, indem ich soweit wie möglich Bezug auf aktuelle Themen nahm. Außerdem, da es in den letzten Jahren möglich war, während der Vorlesungen im Internet zu surfen, vermehrten sich die Kontakte mit Italien, seiner Sprache und Kultur.

Was die Anzahl der erteilten Semesterstunden betraf, kann man von einem Durchschnitt von 50 (à 45 Minuten) Stunden sprechen, mit vier Stunden in der Woche. So kamen die Kandidaten des Anfängerkurses Italienisch A1 zur Prüfung nach mindestens 50 Stunden Unterricht. Die Prüflinge des Fortgeschrittenenkurses Italienisch A2 nach 100 Stunden. Nicht viel auch, weil keine Frequenzpflicht bestand und einige Studierende selten zu den Vorlesungen kamen. Meine Vorlesungen fanden nachmittags statt. 

 

Einrichtungen und verfügbare Medien

Was die von mir während meiner Vorlesungen verwendeten Hilfsmittel betraf, will ich erwähnen, dass ich außer meinen ausgiebigen von mir ausgearbeiteten Hilfsmitteln als Ergänzung der Lehrwerke,  in den letzten Jahren meiner Vorlesungen mehrere in meiner Internet-Site und im Internet vorhandene Übungen benutzte.

Am Anfang eines jeden Semesters, gleich bei meiner ersten Vorlesung, stellte ich den Studierenden das Lehrbuch oder die für meine Vorlesungen vorgesehenen Lehrbücher vor, welche sie in den darauffolgenden Tagen kaufen sollten. Dazu hatte ich von der Bibliothek der Hochschule, außer einigen Kopien des von mir benutzten Lehrbuches, auch andere Lehrwerke: Grammatiken, Lerntafeln, Übungsbücher, CD-Rom und DVD-Rom kaufen lassen, welche sich die Studenten  für eine gewisse Zeit ausleihen konnten. 

Außerdem hatte ich und habe noch in meiner Internet-Site  mehrere Links  mit Wörterbüchern, Lexika, Übersetzungsprogrammen, Übungen aller  Art mit, oder ohne Selbstkorrektur- und  Selbsteinschätzungsprogramm, von mir und von anderen Autoren, sowie mit Sprachschulen und italienischen Universitäten verknüpft.

Bei den Lehrräumen handelte es sich  um geräumige, helle  Zimmer,  oft ausgestattet mit allen modernsten Einrichtungen (Beamer, Computer, Mikrofone, Lautsprecher, Internetverbindung, Tafeln verschiedener Art, Tageslichtprojektor,  usw.).

Merkmale der Studierenden

In den Anfängerkursen erschienen deutsche Studierende der verschiedenen Fakultäten, die zum ersten Mal mit der italienischen Sprache in Berührung kamen, vielleicht nachdem sie die deutsche Sprache als Muttersprache und die englische Sprache als Fremdsprache erlernt hatten.  Es gab auch eine kleine Anzahl ausländischer Gaststudenten (Projekt Erasmus), die außer ihrer Muttersprache die englische und die deutsche Sprache soweit beherrschten, um den Vorlesungen in deutscher Sprache folgen zu können.

In dem Fortgeschrittenen-Lernniveau war die Gruppengestaltung ähnlich, abgesehen von der Tatsache, dass die Studierenden schon einige Grundkenntnisse der italienischen Sprache besaßen, die sie weiter vertiefen konnten. Hier aber komplizierten sich die Dinge, weil sowohl ich als auch meine Kollegin häufig mit Studierenden zu tun hatten, welche den Anfängerkurs bei uns nicht gemacht und welche auch das von uns benutzte Lehrwerk oft nicht verwendet hatten.

Aus diesem Grunde mussten  die Kollegin und ich, abgesehen von den Grundstrukturen der Sprache (Lernniveau Italienisch A1), die Lücken füllen, vor allem lexikalischer Natur,  zum größten Teil verursacht von den bis  dahin von den Studenten verwendeten Methoden und Lehrbüchern. Selten hatten wir mit Studenten  italienischer Herkunft  zu tun.

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1 Im akademischen Jahr 2016/17 benutzten sowohl ich als auch meine Kollegin das Lehrwerk UNIVERSITALIA 2.0 mit 2 CD;  beim Anfängerniveau  Italienisch Grundstufe A1 die ersten vier Unità, bei der Grundstufe A2, nach  Auffrischung der Materie des Niveaus A1, die Unità fünf bis acht. Das Ganze  von reichlichen Zusatzübungen online oder auf Papier begleitet und unterstützt.

2 Vergleiche die Note 1.